Der Gerresheimer Bahnhof. Ein künstlerisches Interventionsprojekt mit gemeinnützigem Träger 2015-2018
Für den Jason Rø Kurator und gesamtverantwortlichen Künstler Carsten Reinhold Schulz war der Gerresheimer Bahnhof zwischen März 2015 und August 2017 eine wichtige Arbeit, um über die Verantwortlichkeit des Künstlers in heutigen Gesellschaften nachzudenken und um sie gleichzeitig mit konkreten Beispiel, Fragen und Aktionen zu Kunst und Teilhabe interpretieren zu können. Ein wichtiges Augenmerk lag dabei auf der Frage, für welche sozialen Energien, neue Formen und künstlerischen Kräfte, – gerade aus dem kulturell vernachlässigten Stadtbezirk Düsseldorf 7 – können die Räume des denkmalgeschützten Bahnhofs zur Verfügung gestellt werden. Ohne jede öffentliche Förderung hat das Deutschlandweit einzige so bezeichnete und in dieser unabhängigen Art geführte Projekt zu Kunst und Teilhabe, in über zwei Jahren gut 200.000,– EUR in Kunst, Musik und kulturelle Stadtteilförderung investiert. Eine Größenordnung die üblicherweise in die Hände der kommunalen Kulturpolitik gehört. Hier hat ein einzelner Künstler mit einem von ihm initiierten Verein und künstlerischen Methoden, heutige politische und soziale Modi sichtbar gemacht, die Prioritäten und Stellenwert der Politik in Fragen von innovativem sozio-kulturellen Engagement, bisweilen sehr deutlich offenlegen.
Rechtlicher Träger des Bahnhofs war der gemeinnützige und eingetragene Verein Jason Rø e.V. bis Ende August 2018. Dieser Verein wurde aus einem Kunstprojekt Carsten Reinhold Schulz zur Förderung gesitig behinderter Künstler und anti-akademischer Kunsttendenzen entwickelt und setzt dieses Kunstprojekt im Sinne der Teilhabe-Idee auch nach Beendigung des Interventionsprojekts weiter fort. Ser Künstler und Kurator selbst war bei diesem Verein angestellt – ein freies Finanzierungs und Rollenmodell des Künstlers entstand und finanzierte darüber hinaus durch Vermietungsgeschäfte freie unabhängige Kunst und Kultur für die Allgemeinheit. Und nicht nur das Kino, Lesungen, Live-Hörspiel, Konzerte, Outsider-Foren, Mittags-Tangos, Rückzugsort für traumatisierte Kinder aus Kriegsgebieten, Treffpunkt der bundesweiten foodsharing-Idee, therapeutisch begleitete Adipositas Kurse, Aktionsspeisungen, Tanz-Events und Bewegungskurse, Akt- und Portrait Zeichenkurse (Zeichnen als universelle Sprache, Ausstellungen, Mittagstisch, Chor für an Alzheimer erkrankte Menschen, Vorträge zum Männerbild, Bürger-Dialoge, Inklusionsforen, offene Partei-Veranstaltungen, Performances, New Leadership Veranstaltungen der Wirtschaft, Reha-Kurse, Weiterbildungsseminare u.v.a.